Aktuelles Engineering Presse 2019
25/06/2019

Atos im Warnstreik - Beschäftigte wollen nicht für Managementfehler zahlen

Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen haben heute mehr als 120 Beschäftigte des IT-Dienstleisters Atos am Standort in Ehrenfeld die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen die Pläne des Managements, die Stellenreduzierungen, Entgeltkürzungen und die Streichung freier Tage vorsehen. Sie folgten damit dem Warnstreikaufruf der IG Metall und zogen über den Grüngürtel auf den Hans-Böckler-Platz. Der IT -Dienstleister will bundesweit über 1900 Arbeitsplätze abbauen und verlagern. Bis 2021 soll dies mit Hilfe von Vorruhestandsregelungen, Auslagerung von Teilen in andere Firmen und Outsourcing geschehen. Auch der Standort Köln soll davon betroffen sein. Über den Umbau verhandelt Atos gerade mit der IG Metall sowie den Betriebsräten des Unternehmens. Am morgigen Mittwoch findet die nächste und damit letzte geplante Verhandlungsrunde in Hamburg statt. Warnstreiks erfolgen heute bundesweit, in NRW neben Köln noch in Essen.

„Die Unternehmensausrichtung ist ein zukunftsweisendes Thema, aber das Atos-Management hat bisher noch nicht verstanden, dass wir nicht für sie den Kopf hinhalten. Es sind sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber einig, beim nötigen Umbau der Konzernstruktur tatkräftig zu unterstützen, jedoch nicht auf Kosten der Beschäftigten und nicht zu den Vorstellungen des Arbeitgebers! Wir werden die Kosten der Fehlplanungen und Versäumnissen aus der Vergangenheit nicht übernehmen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Frank Schlösser. „Nachdem wir dieses Jahr schon einen vom Management geplanten Umzug nach Düsseldorf abwehren konnten, bleiben wir auch in dieser Frage standhaft.“

Der IT-Dienstleister Atos hat bundesweit mehr als 10.000 Beschäftigte, die Konzernmutter hat ihren Sitz in Frankreich. Von dort kommt auch der Sparauftrag an das Management, vermutet die Gewerkschaftssekretärin Kati Köhler. Sie vermisst ein umfassendes Konzept zum Umbau: „Wichtige Fragen sind weiterhin ungeklärt, etwa zum Thema Beschäftigungssicherung und Qualifizierung.“

Die konfliktreichsten Themen liegen Köhler zufolge immer noch offen auf dem Verhandlungstisch: Die Forderungen von IG Metall und Gesamtbetriebsrat nach Rechtsansprüchen auf Qualifizierung, nach Beschäftigungssicherung und Beteiligung am Erfolg des Konzernumbaus sind noch nicht verhandelt. IG Metall und Betriebsräte haben deutlich gemacht, dass der Umbau mit und auch im Interesse der Beschäftigten gestaltet werden muss.

Ansprechpartnerin: Kati Köhler

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