Diskussion um Wiedereinführung der „Optionspflicht“ ist eine Steilvorlage für Rassisten!
Diskussion um Wiedereinführung der „Optionspflicht“ ist eine Steilvorlage für Rassisten!
Der Arbeitskreis Migration der IG- Metall Köln-Leverkusen ist empört über den Parteitagsbeschluss der CDU zur Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft für in Deutschland geborene Kinder von Migrantinnen und Migranten. Er zeugt von einem hohen Maß an Realitätsverweigerung in Teilen der CDU. Er ist weltfremd und schädlich für das gleichberechtigte und friedliche Zusammenleben. Die Abschaffung der Optionspflicht 2014 war richtig! Sie war ein längst überfälliges Zeichen der Anerkennung der Lebensrealität von Millionen Menschen in Deutschland, die ihr Herkunftsland nicht verleugnen können und wollen.
Erkan Zorlu, Vorsitzender des AK Migration, sieht im Leitantrag der Jungen Union eine klare Botschaft: „Es ist offensichtlich, dass ein Teil der CDU der Partei einen rechten Anstrich geben will, um bei den Wahlen im nächsten Jahr die verloren gegangenen Wählerinnen und Wähler an die AfD wieder zurückzuholen. Das ist ein Trugschluss und die CDU weiß das! Denn jeder Wahlkampf auf Kosten der Migrantinnen und Migranten ist Wasser auf die Mühlen der rechten und rechtspopulistischen Parteien. Es besteht kein Zweifel, dass die Wählerinnen und Wähler nicht den Nachahmern ihre Stimme geben, sondern dem ‚Original‘.“
Für besonders verhängnisvoll ist laut Witich Roßmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen aber die Wirkung, die die unsägliche Debatte über die Optionspflicht auf die jungen Migranten hat: „Sie sind die Leidtragendenden des Leitantrages der Jungen Union, denen abermals zu verstehen gegeben wird, sie seien keine vollwertigen Mitglieder dieser Gesellschaft, sondern nur Objekte einer Diskussion. Sie werden aufgefordert, ihre Herkunftsidentität zu leugnen und aufzugeben. Das ist für die Betroffenen undenkbar. Die Weigerung, die Lebensrealität der Menschen mit Migrationshintergrund wahrzunehmen, ist das größte Hindernis für Integration! Mit vielen anderen Ländern ist eine doppelte Staatsbürgerschaft unproblematisch möglich, z. B. Brasilien, Schweiz. Türkische Migranten verstehen nicht, warum es für Sie keine doppelte Staatsbürgerschaft geben soll– obwohl sie hier zumeist aufgewachsen, zur Schule gegangen sind und hier arbeiten.“
M+E Tarifabschluss 2016
IG Metall Köln-Leverkusen stoppt Tarifflucht