Maikundgebung in Köln
Maikundgebung in Köln
Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, am 1. Mai in Köln
Mehr soziale Sicherheit durch Ausweitung von Tarifbindung und Mitbestimmung
Neuausrichtung der kommunalen Wohnungspolitik notwendig
Die diesjährige Maikundgebung der Kölner Gewerkschaften stand ganz im Zeichen des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. „Unsere gewerkschaftlichen Initiativen, insbesondere auch aus Köln zur Rückkehr zur Parität in der Krankenversicherung, zur Stabilisierung des Rentenniveaus, für mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur und für einen Verzicht auf das 2-Prozent-Ziel der NATO, sind Bestandteil des neuen Koalitionsvertrages geworden“, so Witich Roßmann, Vorsitzender des DGB Köln. „Allerdings ist die Umsetzung vielfach noch unklar und umstritten. Hier bleiben wir kritische Beobachter.“ Nach Auffassung der Kölner Gewerkschaften reichen diese Maßnahmen aber nicht aus: „Wir brauchen einen Schutzschirm für Menschen! Wir wollen, dass niemand sich fragen muss, ob der Arbeitsplatz sicher ist. Wir wollen, dass mehr Beschäftigte den Schutz von Tarifverträgen genießen und von ihrer Arbeit in Würde leben können. Wir wollen mehr Mitbestimmung in den Betrieben, um prekäre Arbeit einzudämmen. Und wir wollen ein gerechtes Steuersystem, mit dem Infrastruktur, Bildung und bezahlbarer Wohnungen finanziert werden.“
Gerade beim Wohnungsmangel herrscht nach Auffassung der Kölner Gewerkschaften erheblicher sozialer Sprengstoff. „Mittlerweile findet selbst die ‚Mittelschicht‘ kaum noch passenden – und vor allem bezahlbaren – Wohnraum“, berichtet Jörg Mährle, Geschäftsführer der DGB-Region Köln-Bonn. „Köln bekommt die Wohnungsnot nicht in den Griff. Wir brauchen eine Neuausrichtung der kommunalen Wohnungspolitik. Die niedrigen Zinsen und der große Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bieten öffentlich-rechtlichen oder gemeinnützigen Bauträgern ein ideales Umfeld. Jetzt kommt es auf den Willen von Stadt und Rat an, über kommunale Investitionen und eine stärker steuernde und gemeinnützig orientierte Grundstückspolitik zur Verwirklichung des Menschenrechts auf Wohnen beizutragen.“
Die Maikundgebung der Kölner Gewerkschaften startete am 1. Mai um 12:00 Uhr mit einem Demonstrationszug vom Hans-Böckler-Platz zum Heumarkt. Um 13:00 Uhr begann die Kundgebung auf dem Heumarkt. Hauptrednerin war die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner.
Ab 14:00 Uhr fand dann ein Kulturprogramm mit den Kabarettisten Wilfried Schmickler und Robert Griess sowie der Kölner Band Miljö statt. Auf dem Heumarkt waren wieder 50 Informationsstände verschiedener Organisationen vertreten und haben über ihre Arbeit informieren.
Weitere Infos und Bilder über unsere 1. Mai-Aktion unter:
https://www.respekt.tv/aktionen/mai-2018/jede-jeck-is-anders-und-dat-is-jot/
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