Bundesweiter Aktionstag für eine „Starke Rente“
Bundesweiter Aktionstag für eine „Starke Rente“
Pendleraktion und Diskussionsrunde auf dem Hans-Böckler-Platz mit
Dr. Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der
IG Metall am 21. September 2021
Bundesweiter DGB Rentenaktionstag am 21.09.2021
Für eine solidarische Strukturreform zur Stärkung der gesetzlichen Rente
Für realistische Altersgrenzen und flexible Ausstiegsmöglichkeiten
Die IG Metall Köln-Leverkusen hat sich am Rentenaktionstag des DGB, der am 21.09.2021 unter dem Motto „Starke Rente“ an zahlreichen Bahnhöfen im Bundesgebiet stattfand, beteiligt. Die Aktion in Köln fand ab 07:00 Uhr auf dem Hans-Böckler-Platz statt. Unterstützt wurde sie dabei von Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und zuständig für den Bereich Sozialpolitik sowie Arbeitsgestaltung und Qualifizierungspolitik.
Gemeinsam mit anderen Einzelgewerkschaften und dem DGB will die IG Metall auf die weiterhin bestehenden Probleme der Alterssicherung in Deutschland hinweisen und für eine solidarische Strukturreform zur Stärkung der gesetzlichen Rente nach der Bundestagswahl werben.
„Die Rentenpolitik ist eine zentrale Stellschraube für soziale Gerechtigkeit in unserem Land. Es ist eine historische Errungenschaft, dass Beschäftigte am Ende ihres Erwerbslebens eine auskömmliche Rente haben. Jedoch hat die Rentenpolitik der vergangenen Jahrzehnte zu massiven Kürzungen geführt. Wenn die Politik nicht mit Mut das Steuer herumreißt, kommt es in spätestens fünf Jahren zu weiteren Lücken in der gesetzlichen Rente. Wir wollen mit Blick auf die künftige Bundesregierung auf den Handlungsbedarf in der Rentenpolitik aufmerksam machen“, erläutert Hans-Jürgen Urban.
Entgegen aller gegenteiliger Behauptungen von wirtschaftsnahen Experten und Arbeitgeberlobbyisten ist ein solidarischer Neuaufbau der Alterssicherung durchaus möglich. Die IG Metall wird sich auch in den kommenden Monaten vehement für die Stärkung der gesetzlichen Rente einsetzen: Einführung einer solidarischen Erwerbstätigenversicherung, Anhebung des Rentenniveaus sowie realistische Altersgrenzen und flexible Ausstiegsmöglichkeiten bilden die Kernelemente eines solidarischen Neuaufbaus der Alterssicherung.
„Das bisherige Finanzierungsmodell, sofern es von allen Erwerbstätigen solidarisch mitfinanziert wird, ist aus unserer Sicht weiterhin tragfähig. Ein Finanzierungsmodell, das auf spekulative Finanzierungsformen basiert, lehnen wir ab“, so die 2. Bevollmächtigte der IG Geschäftsstelle Köln-Leverkusen Kerstin D. Klein.
Die Beschäftigtenbefragung der IG Metall – an der über 240.000 Industriebeschäftigte teilgenommen haben – hat nochmals deutlich gemacht, dass eine Politik, die auf immer höhere Regelaltersgrenzen setzt, auf Kosten der Gesundheit der Menschen geht. 96% der Befragten haben angegeben, dass bereits jetzt nicht alle Beschäftigten angesichts körperlicher und psychischer Belastungen bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können. Höhere Altersgrenzen führen daher für viele Beschäftigte im Ergebnis zu noch höheren Rentenkürzungen.
Regelungen für gute und faire Übergänge in den Ruhestand sind für die IG Metall – nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden Transformation von Industrie und Arbeitswelt – von zentraler Bedeutung. Mit Blick auf die Bundestagswahl und die nachfolgende Regierungsbildung, fordert Carsten Kretschmann, Mitglied der Geschäftsführung der IG Metall Köln-Leverkusen die Politik zum Umdenken auf:
„Die Rente mit 67 ist für viele Beschäftigte bereits heute kaum erreichbar. Statt sich mit Forderungen nach einem noch späteren Renteneintrittsalter gegenseitig zu überbieten, sollte die Politik lieber über eine realistische Regelaltersgrenze und passgenaue, sozial abgesicherte Übergänge in den Ruhestand nachdenken. Dies muss unter anderem durch eine solidarische Finanzierung abgesichert werden.“
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