Aktuelles Metall und Elektro News 2022
15/11/2022

Zweite Warnstreikwelle in der Kölner Region rollt – Mehr als 750 Warnstreikende am Sürther Rheinufer

  • Fotos: Stephen Petrat
  • Die Warnstreikenden versammeln sich zum Demozug vor Atlas Copco
  • Gemeinsamer Demonstrationszug zum Rheinufer
  • Christoph Ehlscheid, Fachbereichsleiter "Sozialpolitik" beim IG Metall Vorstand spricht zu den Warnstreikenden

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 15 Grad Celsius folgten mehr als 750 Warnstreikende dem Streikaufruf der IG Metall Köln-Leverkusen. Beschäftigte der Betriebe Spie SAG, Kone, TK-Aufzüge, OTIS, Bosch ST, Waggonwerk Brühl, Eisenwerk Brühl, Leybold, Carrier, Atlas Copco, Schindler und Johnson Controls S & S GmbH versammelten sich am frühen Morgen auf dem Parkplatz der Atlas Copco Energas GmbH in Köln-Sürth. In einem gemeinsamen Demonstrationszug zogen sie zum Sürther Rheinufer. Hier bekräftigten sie ihre Forderung nach einer Entgelterhöhung um 8 Prozent und skandierten „Wer die Preise kennt, fordert 8 Prozent!“. Sie hielten unter anderem Banner mit dem Slogan der Tarifrunde „Solidarität Gewinnt“ hoch. Hintergrund der Arbeitsniederlegungen sind die gescheiterten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen am vergangenen Donnerstag.

Am Sürther Rheinufer sprach Christoph Ehlscheid, Bereichsleiter für den Fachbereich „Sozialpolitik“ beim IG Metall Vorstand zu den Demonstranten: „Unsere Forderung nach 8 Prozent mehr Lohn nützt nicht nur den Beschäftigten der Branchen, sie hilft auch der Konjunktur. Arbeitgebervertreter handeln kurzsichtig, wenn sie den Menschen massive Reallohneinbußen zumuten und gleichzeitig darauf hoffen, dass eine kaufkräftige Kundschaft ihre Waren erwirbt.“ Offensichtlich hätten, so Ehlscheid weiter, die „Arbeitgeberverbände das kleine Einmaleins der Volkswirtschaft verlernt“. „Wer die Konjunktur vor dem Absturz bewahren will, der muss jetzt die Nachfrage stabilisieren und das geht eben nur mit spürbaren Lohnsteigerungen!“

Im Zusammenhang mit der Verhandlungsführung der regionalen Metallarbeitgeber sprach Ehlscheid von einer „Blockadehaltung am Verhandlungstisch“. „Falls sich die Arbeitgeber nicht endlich bewegen, sind die Beschäftigten bereit noch eine Schippe und mehr draufzulegen!“

Betriebsräte der bestreikten Unternehmen wandten sich ebenfalls an die Warnstreikenden und berichteten über die aktuelle Situation aus den Betrieben. Sie hoben die Dringlichkeit einer angemessenen Entgelterhöhung für die Beschäftigten in Zeiten einer hohen Inflation und Energiekrise hervor.

Morgen, am 16.11.2022, werden ebenfalls mehrere hunderte Warnstreikende aus verschiedenen Betrieben auf dem Parkplatz der Deutz AG in Köln-Porz (Ottostraße 1, 51149 Köln) zwischen 11:00 und 15:30 Uhr erwartet.

Ansprechpartnerin: Sabine Beutert, Tel. 0160-5331194

Ansprechpartner: Carsten Kretschmann, Tel. 0170-3333238

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Telefon 0151 29231155

E-Mail: paul.hecker@igmetall.de

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