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19/05/2022

IG Metall ruft Rhenus LMK Belegschaft zum Warnstreik auf

Bei der Rhenus LMK GmbH in Köln arbeiten 158 Kolleginnen und Kollegen im sogenannten Industriepark bei Ford. Hier werden „Just In Time“ die Motoren für die Fiesta Fertigung komplettiert.

Im November erhielt die Belegschaft die traurige Nachricht, dass Rhenus LMK als Zulieferer, nach Auslaufen der Fiesta Fertigung, keinen Folgeauftrag bekommen wird. Da es der Geschäftsführung nicht gelungen ist, alternative Kunden, bzw. Produkte an Land zu ziehen ist nun klar, dass der Standort mit Auslaufen der Fiesta Fertigung in Köln geschlossen werden muss.

Im Sommer sollen bereits 48 Kolleginnen und Kollegen gekündigt werden, da dann bei Ford, aufgrund der Umbaumaßnahmen in der Fertigung das Volumen abgesenkt wird.

Deshalb gab es bei der Rhenus LMK Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan zwischen den Betriebsparteien. Nach vier Verhandlungsrunden sah die Arbeitgeberseite keinen Spielraum mehr für weitere Angebote im Rahmen des Sozialplans und möchte den Betriebsrat nun in ein Einigungsstellenverfahren drücken.

Daraufhin hat die Tarifkommission bei Rhenus LMK beschlossen, die aufgrund der besonderen Situation auf Eis gelegte Tarifrunde 2021, wiederaufzunehmen. Die Entgeltforderung in Höhe von 8% für 12 Monate wurde dabei ergänzt um Mindeststandards bei der Höhe der Abfindungen.

Das ist der IG Metall und der Belegschaft wichtig, denn die Beschäftigten sind meist angelernte Kolleginnen und Kollegen ohne Berufsausbildung, die voraussichtlich eine Weile auf dem Arbeitsmarkt suchen müssen, um eine nicht prekäre Beschäftigung zu finden. Diese Zeit gilt es mit einer ausreichenden Abfindung zu überbrücken.

„Die meisten Kolleginnen und Kollegen arbeiten bereits seit Beginn der Fertigung im Jahr 2001 am Standort, und da erwarten wir ein bisschen mehr Anerkennung und Fürsorge seitens der Geschäftsführung“, so Kerstin Klein, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Geschäftsstelle Köln-Leverkusen.    

Nach nur einem Verhandlungsgespräch, in der die Geschäftsführung darlegte, dass sie auch im Rahmen einer Tarifverhandlung nicht bereit seien, ihr Angebot für die Höhe der Abfindungen zu verbessern, haben die IG Metall Mitglieder bei Rhenus LMK dann einstimmig beschlossen, der Geschäftsführung ein letztes Ultimatum für die Wiederaufnahme der Verhandlungen bis zum 13.05.2022 zu setzen, bevor die Tarifforderungen durch Arbeitskampfmaßnahmen untermauert werden.

Am 12.05.2022 erhielt die IG Metall Köln-Leverkusen eine schriftliche Ablehnung zu weiteren Verhandlungen.

„Wir haben gehofft, dass die Arbeitgeberseite sich doch nochmal besinnt, und versucht eine Lösung am Verhandlungstisch mit uns zu finden“, sagt Dominik Haas, zuständiger IG Metall Fachsekretär für die Verhandlungen, „nun wird die Belegschaft ihnen zeigen, wie entschlossen sie für eine angemessene Anerkennung ihrer Arbeitsleistung kämpfen wird.“

Ein Arbeitskampf bei der Rhenus LMK GmbH hat natürlich Auswirkungen auf die Nachbarbetriebe im Industriepark und auch bei den Ford Werken.

„Wir sind dankbar und stolz, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in allen betroffenen Betrieben solidarisch hinter uns stehen und unsere Auseinandersetzung mittragen“, erklärt der Betriebsratsvorsitzende der Rhenus LMK, Osman Carikci.

„Wir hoffen, dass die Geschäftsführung nach dem ersten Warnstreik am 17.05.2022 Vernunft annimmt, und ein annehmbares Angebot zu unseren Forderungen vorlegt.“

Ansprechpartner/-in:

Kerstin Klein und Dominik Haas

E-Mail: kerstin.klein@igmetall.de

Telefon: 0160-5331163

E-Mail: dominik.hass@igmetall.de

Telefon: 0151-54456330

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